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Rennbahn Hoppegarten übt Kaufoption für die Trainierbahn Neuenhagen aus

Wichtiger Baustein für die strategische Entwicklung des Rennsports gesichert



Hoppegarten, 15. April 2015 – Die Rennbahn Hoppegarten GmbH & Co. KG hat heute mit einem Schreiben an die BVVG, Niederlassung Brandenburg Berlin, ihre Kaufoption für die Neuenhagener Trainierbahn ausgeübt. Mit dem Abschluss des Kaufvertrags wird bis zum 30. September 2015 gerechnet. Die Kaufoption ist Bestandteil des Kaufvertrages für die Rennbahn Hoppegarten aus dem Jahr 2008. Die Trainierbahn Neuenhagen ist 2 km von der Rennbahn Hoppegarten und 18 km von Berlin-Mitte entfernt. Die Optionsfläche umfasst 172 ha, davon Trainierbahn mit Innenflächen ca. 76 ha, angrenzende Wald- und Forstflächen ca. 40 ha sowie Ackerland ca. 31 ha. Große Teile der Flächen unterliegen dem Denkmal-, Landschafts- und Naturschutz.

Die Trainierbahn Neuenhagen ist neben dem Areal der Rennbahn Hoppegarten und der Bollensdorfer Trainierbahn (207 ha) ein wesentlicher Bestandteil des Gesamtensembles der ehemaligen und in dieser Form einzigartigen historischen „Zentrale“ des deutschen Rennsports. Mit dem Kauf beabsichtigt die Rennbahn Hoppegarten, das Gelände der Neuenhagener Trainierbahn für das Training von Rennpferden zu sichern. Ziel ist es, die Trainingsbahn gemeinsam mit einem geeigneten Partner zu einer internationalen Standards entsprechenden Trainingsstätte für Rennpferde zu entwickeln.

Als zukünftige Eigentümerin wird die Rennbahn als oberstes Nutzungsziel das Halten und Trainieren von Rennpferden vertreten. Nutzungsansprüche, die von der Öffentlichkeit oder von Privaten angetragen werden, wären unter der oben genannten Prioritätensetzung im Sinne einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zu regeln. Wichtige dabei zu berücksichtigenden Kriterien sind die Minimierung von Unfallgefahren für alle Beteiligten, Regelungen von Haftungsfragen, die Beachtung und Umsetzung der Belange des Natur-, Landschafts- und Denkmalschutzes sowie ein angemessener Interessenausgleich.

Die um 1900 fertiggestellte Trainierbahn Neuenhagen mit je drei 16 bis 24 m breiten Grastrainierbahnen (davon zwei zu bewässern) mit einer Gesamtlänge von fast 9.000 m und einer 3.400 m langen Sandtrainierbahn ist in Deutschland einzigartig. Nach Ansicht internationaler Fachleute in den 1930er Jahren war die Anlage den auch heute noch führenden Trainingsstandorten Chantilly bei Paris und Newmarket, England ebenbürtig und in Teilen überlegen. Bis 1945 nutzen ca. 200 Pferde der großen Gestütsrennställe Schlenderhan, Graditz und Waldfried die Bahn, darunter nach Renn- und Zuchtleistung legendäre Klassepferde wie OLEANDER (erster deutscher Starter im Prix de l’Arc de Triomphe 1928) und die Spitzenstute SCHWARZGOLD. Von 1945 bis 1990 trainierten etwas 120 Pferde der VE Rennställe Graditz, Görlsdorf und Hoppegarten in Neuenhagen, darunter FAKTOTUM (Gewinner der dreifachen Krone, Sieger im Moskauer Goldpokal) und MARINO (Sieger im Grossen Preis der DDR und zehn weiteren Zuchtrennen). Aktuell absolvieren ca. 40 Galopper und Traber ihr tägliches Training in Neuenhagen.

Rennbahn-Eigentümer Gerhard Schöningh: „Seit der Privatisierung der Rennbahn im Jahr 2008 ist Hoppegarten beim sportlichen Niveau, den Besucherzahlen und den Wettumsätzen die Rennbahn mit dem höchsten Wachstum in Deutschland. Das dynamische Umfeld der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg bietet ein günstiges Umfeld, den Pferderennsport in Hoppegarten und Neuenhagen wieder zur Nummer eins in Deutschland zu machen. Davon profitieren auch die beiden Gemeinden. Die Trainierbahn Neuenhagen ist dabei ein wichtiger Baustein, den die Rennbahn Hoppegarten mit dem Kauf strategisch für den Rennsport sichern will.“