Hauptrennen am Sonntag, 12. Mai 2019

Comer Group International 48. OLEANDER-Rennen – Gruppe II,
100.000 Euro – 3.200 Meter – 4j. und ältere Pferde

Das Comer Group International 48. OLEANDER-Rennen ist mit einer Dotierung von 100.000 Euro das wertvollste Rennen für Langstreckenspezialisten im deutschen Galopprennsport. Es geht über 3.200 Meter, das Rennen hat Gruppe II-Status. Der Favorit Thomas Hobson ist der erste deutsche Starter des 13fachen Hindernis-Championtrainers Willie Mullins, im Sattel gibt mit dem 23jährigen Oisin Murphy (bisher 11 Gruppe 1-Siege, bei 11 Deutschland-Ritten bisher 3 Gruppe-Siege) ein Shooting Star der Jockey-Szene ebenfalls sein Hoppegarten-Debut. Luke Comer, der Sponsor des Rennens, schickt die von ihm persönlich trainierten Außenseiter Raa Atoll und Zabriskie ins Rennen. Die chancenreichsten deutschen Gegner sind die aufstrebenden vierjährigen Steher Nikkei und Ernesto, von der älteren Garde sind Adler, Berghain und Moonshiner dabei. Alle Pferde tragen das gleiche Gewicht bis auf die Stute Abadan (Stutenerlaubnis von 1,5 kg).

Der Untertitel „Oleander-Rennen“ erinnert an eines der besten deutschen Rennpferde aller Zeiten. 1924 geboren, wurde er in Hoppegarten für das Gestüt Schlenderhan von George Arnull trainiert. Bei 23 Starts gewann er 19mal. 1928 und 1929 siegte er im Großen Preis von Berlin, gewann dreimal den Großen Preis von Baden. 1929 wurde er zudem Dritter im Prix de l’Arc de Triomphe.

Internationale Dimensionen

1. Erstmals ist das Rennen Bestandteil der „Weatherbys Hamilton Stayers´Million“, einer mit einer Prämie in Höhe von 1 Millionen englischen Pfund ausgestatteten internationalen Rennserie für Langstreckenpferde. Die Rennserie war bisher eine rein britische Angelegenheit mit vier Vorläufen und drei Hauptläufen. Für 2019 bekommt die Serie ein internationales Profil, indem vier weitere Vorläufe auf renommierten Rennbahnen dazu kommen, neben Berlin-Hoppegarten auch ParisLongchamp und Meydan in Dubai. Die Gewinnprämie von 1 Million englischen Pfund erhält das Team, dessen Pferd eines der acht Vorläufe und dann alle drei Hauptläufe auf den englischen Rennbahnen Ascot, Goodwood und York gewinnt.

2. Der Sieger des Rennens erhält im Rahmen der seit 2017 bestehenden Partnerschaft mit der New York Racing Association eine kostenfreie Einladung mit Flügen für Pferd und Team zum mit 400.000 $ dotierten Belmont Gold Cup (3.200 Meter) in New York am 7. Juni 2019. Schon im Jahr 2017 hat der von Andreas Wöhler trainierte Red Cardinal nach seinem Sieg im Comer Group International 46. OLEANDER-Rennen von diesem Angebot Gebrauch gemacht. Er flog nach New York und gewann.

3. Die drei erstplatzierten Pferde des Rennens erhalten eine kostenlose Startmöglichkeit im Comer Group International Irish St. Leger (500.000 €, 15. September 2019) auf der nahe Dublin gelegenen Rennbahn „The Curragh“.

 

Starterliste

1 THOMAS HOBSON 9j. Wallach 58kg GAG: 95,5kg
Besitzer: Susannah Ricci
Trainer: Willie Mullins, Irland
Jockey: Oisin Murphy
Eines der besten Langstrecken-Pferde in England/Irland, hat vergangenes Jahr den renommierten Doncaster Cup über 3200 Meter gewonnen und war Zweiter im Long Distance Cup, war 2017 Sechster im Melbourne Cup in Australien. In seinem Rekord stehen auch vier Siege in Hürdenrennen, sollte als klarer Favorit antreten.

2 ADLER 5j. Hengst 57kg GAG: 89kg
Besitzer: Gestüt Görlsdorf
Trainer: Markus Klug, Köln-Heumar
Jockey: Martin Seidl
Einer der besten deutschen Steher, ist im vergangenen Jahr jedoch ohne Sieg geblieben, war aber mehrfach gut platziert und in diesem Rennen 2018 Sechster. Hat gegenüber dem Gros der Gegner jedoch den Nachteil des Jahresdebuts.

3 BERGHAIN 6j. Hengst 57kg GAG: 92kg
Besitzer: Capricorn Stud
Trainer: Jens Hirschberger, Mülheim
Jockey: Jack Mitchell
Vor einem Jahr hier Vierter, ist insgesamt 2018 nur dreimal am Start gewesen. Startete im Altano-Rennen vor einigen Wochen als Fünfter solide in die Saison, muss sich aber steigern, wenn er hier ganz vorne dabei sein will.

4 ERNESTO 4j. Hengst 57kg GAG: 91,5kg
Besitzer: Stall Reckendorf
Trainer: Markus Klug, Köln-Heumar
Jockey: Adrie de Vries
Der Sieger aus dem Altano-Rennen, dem wichtigen Vorbereitungsrennen auf diese Prüfung. Ist schon letztes Jahr auf langen Strecken gut unterwegs gewesen, hat sich über Winter enorm gesteigert und steht erst einmal an der Spitze der deutschen Langstreckenpferde, ganz sicher einer der Favoriten.

5 KLÜNGEL 4j. Hengst 57kg GAG: 88kg
Besitzer: Holger Renz
Trainer: Markus Klug, Köln-Heumar
Jockey: Maxim Pecheur
Sieger in einem Listenrennen über 2700 Meter vergangenen Herbst in Mannheim, doch wird hier deutlich mehr verlangt und so ganz hat er den Sprung in die beste Steherklasse auch noch nicht geschafft, wie sein sechster Platz im Altano-Rennen zeigt.

6 MOONSHINER 6j. Hengst 57kg GAG: 93kg
Besitzer: Gestüt Schlenderhan
Trainer: Jean-P. Carvalho, Bergheim
Jockey: Filip Minarik
Der Vorjahresfünfte, kam später im Jahr besser in Tritt, war u.a. Zweiter im Silbernen Pferd hinter Nikkei und gewann ein Listenrennen in Frankreich. Im Altano-Rennen belegte er nicht weit hinter Ernesto Rang drei, was ihm wieder sehr gute Chancen einräumt.

7 NIKKEI 4j. Hengst 57kg GAG: 89,5kg
Besitzer: Gestüt Ittlingen
Trainer: Peter Schiergen, Köln
Jockey: Andrasch Starke
Die Besitzer-Trainer-Jockey-Kombination gewann das Rennen im vergangenen Jahr mit dem später nach Australien verkauften Sound Check. Und auch Nikkei hat mit dem Silbernen Pferd 2018 ein großes Steherrennen in Hoppegarten gewonnen, doch war er seitdem nicht mehr am Start. Kann er die Siegform wiederholen, hat er gute Chancen.

8 QUINTARELLI 4j. Hengst 57kg GAG: 75kg
Besitzer: U./P. Nientiedt
Trainer: Dr. Andreas Bolte, Lengerich
Jockey: Rene Pieculek
Sieger in einem Auktionsrennen über 2400 Meter vergangenes Jahr in Baden-Baden, startete in Köln mit einem Erfolg in einem Ausgleich II über 2200 Meter in die Saison. Gut in Schwung ist er also, doch muss er leistungsmäßig einen großen Sprung bewältigen und er läuft auch zum ersten Mal in dieser Klasse.

9 RAA ATOLL 4j. Hengst 57kg GAG: 92,5kg
Besitzer: Luke Comer/Irland
Trainer: Luke Comer/Irland
Jockey: Jozef Bojko
Ist seit dem Sommer 2018 nicht mehr am Start gewesen, stand damals noch in England bei John Gosden im Training, war in einem Gruppe II-Rennen im Juni in Royal Ascot immerhin Vierter, nach der langen Pause ist es aber unklar, wie stark er im Moment ist.

10 WISPERWIND 7j. Wallach 57kg GAG: 88,5kg
Besitzer: M. Honig, S. J. Weiss
Trainer: Henk Grewe, Köln
Jockey: Bauyrzshan Murzabayev
Er hat in seiner Karriere bei 34 Starts 17 Rennen gewonnen und ist zu einem Kultpferd geworden, in diesem Jahr drei Siege in kleineren Rennen und ein guter vierter Platz im Altano-Rennen. Diesmal ist es erneut ein gutes Stück schwerer, wird wohl nur als Außenseiter antreten.

11 ZABRISKIE 4j. Hengst 57kg GAG: 90kg
Besitzer: Luke Comer/Irland
Trainer: Luke Comer/Irland
Jockey: Sibylle Vogt
Ist wie sein Stallgefährte Raa Atoll in diesem Jahr noch nicht gelaufen, wurde vergangene Saison von dem irischen Spitzentrainer Aidan O’Brien trainiert, für den er in mehreren großen Rennen (u.a. im Englischen Derby) an den Start ging, war aber stets chancenlos. Sehr schwer einzustufen, wohl eher Außenseiter.

12 ABADAN 5j. Stute 55,5kg GAG: 87kg
Besitzer: Darius Racing
Trainer: Henk Grewe
Jockey: Michael Cadeddu
Enorme Leistungssteigerung 2018 mit einem vierten Platz im Silbernen Pferd und Rang drei in einem Gruppe III-Rennen in Hannover. War Mitte April in einem kleineren Rennen in Saint-Malo/Frankreich Vierte, da muss sie sich diesmal deutlich verbessert vorstellen, wenn sie Geld verdienen will.

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